"Roland Haas ist die Konstante im SilvrettAtelier. Als organisierender Gastgeber und als Künstler. Seit 1998 macht er durch sein Netzwerk aus Kontakten auch die vertracktesten Vorhaben seiner eingeladenen Künstlerkollegen möglich, verfolgt dabei gleichzeitig aber auch konsequent seine eigene künstlerische Arbeit. Dass er seit mittlerweile sechzehn Jahren ins SilvrettAtelier auf die Bieler Höhe kommt, gibt ihm die Möglichkeit Langzeitprojekte zu verfolgen. So beobachtet er kontinuierlich die Entwicklung des Ochsentaler Gletschers am Fuß des Piz Buin, immer vom selben Standort aus, und dokumentiert das dramatische Abschmelzen der Eismassen in großformatigen Acrylbildern. Der klassischen Darstellung, dem Aufbau des Berges aus dunklen auf hellen Farben, hat er dieses Mal das „Negativ“ gegenübergestellt; der Berg wird da richtiggehend aus dem dunklen Untergrund herausgearbeitet, der Maler fast zum Bildhauer. Dass Haas zur Herstellung seiner Farben Pigmente verwendet, Mineralstaub also, wie er in der malmenden Bewegung der Gletschereismassen über den felsigen Untergrund entsteht, ist dabei nur konsequent.
So wie das Gletschereis zurückweicht, dringt die Technik immer weiter in das Silvrettamassiv vor. Durch den Bau des neuen Kavernenkraftwerks werden immer neue Stollen und Schächte enormen Ausmaßes in den Berg getrieben. Hier sind es aber weniger die dadurch entstehenden Felsformationen und Architekturen, die Haas interessieren, sondern die Choreografie, in der sich Arbeiter und Baumaschinen an diesen extremen Orten bewegen. Wie eine theatrale Situation wirkt das Geschehen, wenn Haas seine Bilder aus verschiedenen Fotoaufnahmen zusammensetzt und seine Komposition durch gezielte Lichtführung dramatisiert."
SilvrettAtelier Montafon
kunstforum@montafon.at
2024 | Künstler | Ausstellung |
2022 | Künstler | Ausstellung |
2020 | Künstler | Ausstellung |
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2016 | Künstler | Ausstellung |
2014 | Künstler | Ausstellung |
Jeden zweiten Sommer, von 1998 bis 2014, trafen sich im Silvrettadorf auf der Bielerhöhe auf Einladung der Vorarlberger Illwerke AG Künstlerinnen und Künstler zu einem Symposion, um sich kreativ mit den besonderen Gegebenheiten des Ortes auseinander zu setzen.
Mit seiner eigenständigen Position und dem kontinuierlich hohen künstlerischen Niveau hat sich das SilvrettAtelier überregional etabliert. Das Bemühen von Projektleiter Roland Haas zielt auf einen internationalen Künstleraustausch des beständig gewachsenen Projekts, das in dieser Form des wiederkehrenden Kunst-Hochgebirgs-Symposiums einmalig ist. Jedem Atelier folgt ein halbes Jahr später eine umfassende Ausstellung, zu der ein zweisprachiger Katalog aufgelegt wird.
2006 gewannen die Vorarlberger Illwerke für die SilvrettAteliers den Maecenas Vorarlberg und erreichten beim Maecenas Österreich dern zweiten Platz. Der Preis an die Vorarlberger Illwerke ehrt auch die kontinuierliche Arbeit des Projektleiters Roland Haas, der seit Beginn die SilvrettAteliers betreut.
Nach nunmehr neun erfolgreich durchgeführten SilvrettAteliers auf der Bielerhöhe, die zur Gänze von den Vorarlberger Illwerken getragen waren, finden diese künstlerischen Bergsymposien seit 2016 mit neuen Partnern, an einem anderen Ort – aber mit demselben Konzept - statt:
Auf Einladung von Stand Montafon, Montafon Tourismus und der Silvretta-Montafon (als Hauptsponsor) kommen renommierte Künstlerinnen und Künstler für zwei Wochen auf die Versettla in 2.000 Meter Seehöhe.Die Idee ist, dass Kunstschaffende im Gebiet rund um die Versettla vierzehn Tage lang kreativ tätig werden und sich mit den besonderen Gegebenheiten des Ortes auseinandersetzen: Natur- und Bergerlebnis, geomorphologische Situation, Alpinismus, Touristenattraktion, Seilbahntechnik, ein Skigebiet im Sommer - die Thematik ergibt sich von selbst. Zwar hat sich 2016 der Standort (von der Bielerhöhe auf die Versettla) geändert, das Konzept bleibt aber identisch.
Ausstellungen:
Im darauf folgenden Frühjahr gibt es eine Ausstellung mit den Ergebnissen – 2017 und 2019 im Künstlerhaus/Palais Thurn & Taxis in Bregenz, 2021 im Foyer des Vorarlberg Museums und 2023 im Bildraum Bodensee. Diese Zeitspanne gibt den Beteiligten genügend Zeit, die begonnene Arbeit in Ruhe fertig zu stellen und gemeinsam einen Katalog zu erstellen. Weiters findet im selben Jahr eine Ausstellung im Kunstforum Montafon in Schruns statt, um der heimischen Bevölkerung sowie den Gästen vor Ort einen Einblick in die künstlerischen Sichtweisen der TeilnehmerInnen zu geben.